Ossingen, Schweiz, der 23.5.25
Mitten im Mai
Zurück im mitteleuropäischen Frühling. Und, ganz ehrlich? Ich liebe ihn.
Ob der Mai der schönste Monat des Jahres ist? Mag sein. Darüber lässt sich streiten – aber muss man doch gar nicht. Jeder hat da so seinen eigenen Lieblingsmoment im Jahreslauf. Ich für meinen Teil hab einfach was anderes vorbereitet…
Heute war ich an meinem See. Ja, genau: meinem. Jedes Mal, wenn ich wieder hier bin, wird er’s automatisch – wie ein treuer Freund, der immer noch da ist, wenn man zurückkommt.
Und auf der Heimfahrt? Da passierte etwas Schönes. Am Wegesrand sah ich sie: üppig, frisch, voller Kraft – Brennnesseln.
Natürlich musste ich anhalten, vom Drahtesel springen, schnuppern, staunen… und ein paar Blätter pflücken.
Dabei entdeckte ich noch mehr Grünzeug – Kräuter, die nach Erde duften und Geschichten erzählen. Solche Begegnungen fühlen sich nicht nach Alltag an. Sondern nach Rückkehr. Nach Verbundenheit. Nach Frühling, wie er im besten Buche steht.
Hier mal ein paar wilde Infos:
1. Höhere Nährstoffdichte
• Wildkräuter enthalten oft mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe als kultiviertes Biogemüse.
• Beispiel: Brennnesseln haben einen deutlich höheren Eisen- und Kalziumgehalt als Spinat.
• Wissenschaftlich belegt ist, dass Wildpflanzen wie Löwenzahn und Giersch besonders reich an Vitamin C, Magnesium, und Antioxidantien sind.
2. Sekundäre Pflanzenstoffe
• Wildkräuter enthalten eine größere Vielfalt und höhere Konzentrationen an sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden, Polyphenolen und Bitterstoffen.
• Diese Stoffe haben nachweislich entzündungshemmende, antioxidative und immunstärkende Wirkungen.
• Kultivierte Gemüsearten wurden oft auf milderen Geschmack gezüchtet, wodurch der Gehalt an Bitterstoffen reduziert wurde, die wichtig für die Verdauung und Lebergesundheit sind.
3. Natürlicher und unbehandelt
• Wildkräuter wachsen in ihrer natürlichen Umgebung ohne Züchtung, Düngemittel oder chemische Behandlung, was sie besonders rein macht.
• Auch Biogemüse kann durch biologisch zugelassene Pflanzenschutzmittel beeinflusst sein, was bei Wildkräutern ausgeschlossen ist.
4. Besser an Umweltbedingungen angepasst
• Wildkräuter sind robust und widerstandsfähig gegenüber wechselnden Umweltbedingungen.
• Ihre Überlebensstrategien (z. B. die Produktion von Schutzstoffen wie Polyphenolen) machen sie besonders nährstoffreich und gesundheitsfördernd.
5. Fördert das ökologische Gleichgewicht
• Das Sammeln von Wildkräutern hilft dabei, sich wieder mit der natürlichen Umgebung zu verbinden und lokale Pflanzenarten wertzuschätzen.
• Biogemüse hingegen wird oft in Monokulturen angebaut, was die Bodenqualität beeinträchtigen und die Biodiversität reduzieren kann.
6. Keine genetischen Eingriffe
• Im Gegensatz zu kultiviertem Gemüse sind Wildkräuter unverändert durch menschliche Züchtung.
• Dadurch enthalten sie die ursprüngliche Vielfalt an Nährstoffen und bioaktiven Substanzen, während Züchtungen oft auf Ertrag und Optik optimiert wurden.
7. Stärkung des Verdauungssystems
• Die in Wildkräutern enthaltenen Bitterstoffe und Ballaststoffe regen die Produktion von Verdauungssäften an, fördern die Leberfunktion und wirken entgiftend.
• Beispiel: Löwenzahn oder Schafgarbe unterstützen die Gallenproduktion und die Fettverdauung besser als viele kultivierte Gemüse.
8. Saisonale und regionale Verfügbarkeit
• Wildkräuter wachsen fast das ganze Jahr über und stehen kostenlos zur Verfügung.
• Dies spart Ressourcen, die für den Anbau, die Lagerung und den Transport von Biogemüse benötigt werden.
9. Keine Auslaugung des Bodens
• Im Gegensatz zum intensiven Gemüseanbau, selbst im Biolandbau, benötigen Wildkräuter keine künstlichen Böden oder externe Nährstoffe, da sie sich an die vorhandenen Gegebenheiten angepasst haben.
10. Beitrag zur Gesundheit durch Achtsamkeit
• Das Sammeln und Verarbeiten von Wildkräutern erfordert Achtsamkeit und Wissen, was die Verbindung zur Natur stärkt.
• Diese Aktivität fördert nachweislich die mentale Gesundheit und reduziert Stress.
Fazit:
Wildkräuter sind eine nährstoffreiche, umweltfreundliche und gesunde Alternative zu Biogemüse. Sie bieten eine unverfälschte, ursprüngliche Nahrungsquelle und fördern gleichzeitig Gesundheit, Biodiversität und ein nachhaltiges Leben.